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Grundlagen und Begriffe im Optionshandel

Die Put Option und Call Option

Der Verkäufer einer Put-Option räumt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht ein, ein zugeordnetes Wertpapier zu einem festgelegten Ausübungskurs und Ausübungszeitpunkt zu verkaufen.

Der Verkäufer einer Call-Option räumt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht ein, ein zugeordnetes Wertpapier zu einem festgelegten Ausübungskurs und Ausübungszeitpunkt zu kaufen.

Der Verkäufer wird auch als Stillhalter bezeichnet, da die Entscheidung zur Ausführung der Option in die Hand des Käufers legt. Der Käufer bezahlt dem Verkäufer eine Stillhalter- bzw. Optionsprämie.

Die Höhe der Prämie als Stillhalter

Die Prämie die der Stillhalter vom Käufer der Option erhält hängt von folgenden Faktoren ab:

– Kursabstand des zugeordneten Wertpapiers zum Ausübungskurs, je größer der Abstand, umso kleiner die Prämie
– Laufzeit bis zum Ausführungszeitpunkt, je länger die Laufzeit, umso größer die Prämie
– Volatilität des zugeordneten Wertpapiers, je größer die Volatilität, umso größer die Prämie
– aktueller Marktwert der Option, je nach Angebot und Nachfrage schwankt die Prämie um 0-10%. Dieses wird auch als Slippage bezeichnet.

Unterschiedliche Begriffe mit gleicher Bedeutung

Folgende Begriffe sind gleichbedeutend, d.h. werden synonym verwendet:

  • Zugeordnetes Wertpapier, Basiswert, Vermögenswert, unterlagerter Aktienkurs, zugrundeliegendes Finanzinstrument, Basiskurs, Underlying
  • Options Prämie, Optionspreis
  • Ausübungskurs, Strike, Strike Price
  • Ausübungstermin (als Datum), Ausübungsfrist, Ausübungsdauer (als Zeitraum), Days to Expiration, DTE
  • Put Verkauf, Short Put, Put schreiben
  • Call Verkauf, Short Call, Call schreiben
  • Put Kauf, Long Put
  • Call Kauf, Long Call

Europäische- und Amerikanische-Optionen

Optionen gibt es als europäischen Typ und amerikanischen Typ. Der Unterschied zwischen den beiden liegt in der Möglichkeit, die Option auszuüben. Eine europäische Option kann nur einmalig am Laufzeitende zum Ausübungstermin vom Käufer der Option ausgeübt werden. Eine amerikanische Option kann hingegen auch während der Laufzeit ausgeübt werden. Der Optionstyp ist normalerweise nicht frei wählbar und hängt vom Angebot der Handelsplattform ab.

ITM, ATM, OTM

Ist der Kurs des zugeordneten Wertpapiers identisch mit Ausübungskurs so wird die Option als am Geld, „at the money“ ATM bezeichnet.

Befindet sich der Kurs des zugerdneten Wertpapiers oberhalb des Ausübungskurs, so gilt:
– eine Call Option ist dann aus dem Geld, „out of the money“ OTM
– eine Put Option ist dann im Geld, „in the money“ ITM

Befindet sich der Kurs des zugeordneten Wertpapiers unterhalb des Ausübungskurs, so gilt:
– eine Put Option ist dann aus dem Geld, „out of the money“ OTM
– eine Call Option ist dann im Geld, „in the money“ ITM

ITMATMOTM
Call OptionStrike < BasiswertStrike = BasiswertStrike > Basiswert
Put OptionStrike > BasiswertStrike = BasiswertStrike < Basiswert

Wenn eine Option im Geld (ITM) ist, hat der Options-Käufer keinen wirtschaftlichen Vorteil die Option auszuüben:

  • die Put-Option berechtigt zum Verkauf des unterlagerten Wertpapiers zum Ausübungskurs, da der Kurs des Basiswerts höher als der Ausübungskurs ist, ist der Verkauf des Basiswerts zum geringeren Ausübungskurs durch den Options-Käufer für ihn ein Nachteil. Der Optionskäufer wird deshalb die Option nicht ausführen.
  • die Call-Option berechtigt zum Kauf des unterlagerten Wertpapiers zum Ausübungskurs, da der Kurs des Basiswerts niedriger als der Ausübungskurs ist, ist der Kauf zum teureren Ausübungskurs durch den Options-Käufer für ihn ein Nachteil. Der Optionskäufer wird deshalb die Option nicht ausführen.

Ist die Option zum Ausführungszeitpunkt im Geld, so wird sie vom Optionskäufer nicht ausgeführt und verfällt damit wertlos.

Eine Option aus dem Geld (OTM) bietet dem Options-Käufer ggf. einen wirtschaftlichen Vorteil und kann somit zur Optionsausführung führen, d.h. das unterlagerte Wertpapier wird zum vereinbarten Ausübungskurs gehandelt. Ein wirtschaftlicher Vorteil ergibt sich für den Optionskäufer, wenn der Basiswert sich so weit aus dem Geld befindet, so dass die gezahlte Stillhalteprämie ausgeglichen wird und ein Gewinn erzielt wird.